Komplettes Unwissen zeigte sich bei der Diskussion im Stadtrat um den Jahresabschluss der städtischen Gesellschaft DLT Schöneck (Dienstleistungs- und Tourismus GmbH ). Presseartikel dazu brachten auch eher Verwirrung als rechtlich fundierte Klarstellung.
Was war geschehen?
Als Gesellschafter hat die Bürgermeisterin den Jahresabschluss der städtischen Gesellschaft festzustellen. Unterstützend wird dieser Beschluss im Stadtrat gefasst und gleichzeitig der Aufsichtsrat als auch der Geschäftsführer entlastet.
Die Stadt Schöneck hat ihre Geschäftsfelder Bauhof sowie die Aufgaben des Tourismus einschließlich der Betreibung der Ski- und Bikewelt und Parkhausbewirtschaftung an die DLT ausgelagert. Die Betreibung der Ski- und Bikewelt ist in der Regel ein Zuschussgeschäft, ähnlich dem Betrieb von Bädern oder Kultureinrichtungen in anderen Orten. Deshalb wird, in Abhängigkeit von der Witterung, auch hier ein weniger und mehr großer Verlust zu verzeichnen sein. Der ausgewiesene Verlust im Jahr 2018 stellt ein betriebswirtschaftliches Ergebnis dar und ist nicht dem finanziellen Ergebnis gleichzusetzen.
Auch hätte dieses „Minus“ in 2018 komplett aus dem Ergebnis der Stadt abgedeckt werden können. Dies war jedoch nicht beabsichtigt, um weiteren Spielraum für Investitionen im städtischen Haushalt zu haben, sondern es wurde als Verlust bei der DLT vorgetragen.
Klargestellt werden muss, dass bisher keinerlei Ausgleichszahlungen seitens der Stadt an die DLT geflossen sind; im Gegenteil, die Stadt erhält jährlich für den Betrieb von Skiwelt und Parkhaus ca. 72.000 € von der DLT.
Nunmehr möchten alle Stadträte tiefer in die betriebswirtschaftlich, steuerrechtlich und förderrechtlich komplexe Maßnahme einsteigen. Dazu wird es eine Sondersitzung geben.
Unabhängig davon hat der Aufsichtsrat bereits im letzten Jahr eine Struktur- und Betriebsanalyse sowie ein Entwicklungskonzept beauftragt, um mittel- und langfristig – auch unter Berücksichtigung des Klimas – die entsprechenden Maßnahmen zur dauerhaften Finanzierbarkeit zu treffen.